Ioan Holender, der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper, wird 80

Ioan Holender, Autorenlesung 2011 in München. Foto: Yves-Pierre Detemple
Ioan Holender wurde am 18. Juli 1935 in Temeswar/Timișoara im rumänischen Banat geboren. Das tägliche Leben im Umfeld mehrerer Sprachen und Kulturen war prägend für seine Entwicklung. Als er dreizehn Jahre alt war, wurde die Essig- und Marmeladenfabrik seines Vaters verstaatlicht, die Villa seines Großvaters mütterlicherseits enteignet. Dennoch glaubte Holender, wie damals viele seiner Altersgenossen im Alter zwischen sechzehn und zwanzig Jahren, an die Alternative des Sozialismus, begeisterte sich für den Aufbau einer neuen Welt. Als Sohn eines »Ausbeuters« war ihm der Hochschulzugang eigentlich versperrt. Um dennoch einen Studienplatz zu bekommen, arbeitete Holender nach Abschluss der Technischen Mittelschule ein Jahr als Hilfsarbeiter in den Temeswarer Elektrizitätswerken bei der Straßenbahn. Am Polytechnischen Institut studierte er dann fünf Semester Maschinenbau, Fachrichtung Dampfmaschinen. Seine Leidenschaft galt aber damals schon der Oper. Weiterlesen