Der Kommunist, der Rumänien in den Kapitalismus führte

Der Tod des ersten postkommunistischen rumänischen Staatsoberhaupts Ion Iliescu ruft die Tragik einer unvollendeten Revolution in Erinnerung, aber auch die Erkenntnis, dass der Weg Osteuropas in den Neoliberalismus nicht unangefochten blieb.

Foto: SRN News, https://srnnews.com, 6.8.2025

Mit Ion Iliescu ist am 5. August eine der schillerndsten Figuren des postkommunistischen Osteuropa in Bukarest gestorben. Als erster Präsident Rumäniens nach der Revolution von 1989 bestimmte er maßgeblich den Übergang von der langjährigen, am Ende vollständig delegitimierten Herrschaft Nicolae Ceaușescus zur kapitalistischen Ordnung. Der ehemalige Kommunist und spätere sozialdemokratische Reformer scheiterte jedoch an seinem Anspruch, eine eigenständige demokratisch-sozialistische Alternative zu verwirklichen.   Weiterlesen…

Die Geschichte der Medizin war seine Lebensaufgabe

Zum Tod des Medizinhistorikers Prof. Thomas Breier

Wissenschaftliche Tagung der Akademie der Medizinwissenschaften, Temeswar 1981: Eröffnungsreferat Thomas Breier

Wissenschaftliche Tagung der Akademie der Medizinwissenschaften, Temeswar 1981: Eröffnungsreferat Thomas Breier

Lehrer, Bürgermeister, Historiker, Publizist – das Wirken Thomas Breiers im Banat (westrumänische Region) war vielseitig und schaffensreich. Von 1979 bis 1989 war er Lehrstuhlinhaber für Chirurgie am Medizininstitut Temeswar/Timișoara in Rumänien. Vor allem mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Temeswarer Chirurgiegeschichte sichert er sich einen Ehrenplatz in der Reihe bedeutender Banater Persönlichkeiten. Breiers medizinisch-historische Abhandlungen kämen der Arbeit eines Bergmanns gleich, der die Schätze aus dem Dunkel und der Tiefe der Erde ans Tageslicht fördert, befand der angesehene Chirurgieprofessor und langjährige Rektor des Medizininstituts, Prof. Dr. Pius Brânzeu.  Weiterlesen…

Studentenrevolte 1956 in Rumänien

Ioan Holender, der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper, berichtet über seine Teilnahme an der Studentenrevolte von 1956 in Timișoara.

Ioan Holender als Student

Vor dem Hintergrund der Ungarischen Revolution entstand im Herbst 1956 in der westrumänischen Stadt Timișoara (dt. Temeswar) eine Reformbewegung der Studierenden mit dem Ziel der Erneuerung der rumänischen Gesellschaft. Etwa 3000 Studenten beteiligten sich am 30./31. Oktober 1956 an Protestkundgebungen, in einer Denkschrift forderten sie u. a. den Abzug der sowjetischen Truppen, Arbeiterselbstverwaltung, Meinungs- und Pressefreiheit. Obwohl sie verfassungskonform agierten – die rumänische Verfassung von 1952 garantierte Meinungs-, Presse-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit –, stufte das volksdemokratische Regime die Kritik als konterrevolutionär ein und setzte Armee, Geheimdienst und Miliz ein, um die Bewegung niederzuschlagen. Rund 2000 Studenten wurden verhaftet, die Anführer der Revolte zu Gefängnisstrafen bis zu acht Jahren verurteilt. Andere Studenten, wie Ioan Holender (geb. 1935 in Temeswar), wurden exmatrikuliert. Holender verließ Rumänien 1959 Richtung Wien, wo er sich seiner Leidenschaft, der Oper, verschrieb. Von 1992 bis 2010 war er Direktor der Wiener Staatsoper, so lange und so erfolgreich wie kein anderer vor ihm. Ioan Holender ist Ehrenbürger und Kulturbotschafter seiner Heimatstadt Temeswar..  Weiterlesen…

Temeswar 1956 und die Vision eines Dritten Wegs

Studentenrevolte für demokratischen Sozialismus in Rumänien

Maschinenbaufakultät Temeswar, 2009

Vor dem Hintergrund der Ungarischen Revolution entstand im Herbst 1956 unter den Studenten der westrumänischen Stadt Temeswar/Timișoara eine Reformbewegung mit dem Ziel der Erneuerung der rumänischen Gesellschaft. Etwa 3000 Studenten beteiligten sich am 30./31. Oktober 1956 an Protestkundgebungen, in einer Denkschrift forderten sie u. a. den Abzug der sowjetischen Truppen, Arbeiterselbstverwaltung, Meinungs- und Pressefreiheit. Obwohl sie verfassungskonform agierten – die rumänische Verfassung von 1952 garantierte Meinungs-, Presse-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit –, stufte das volksdemokratische Regime die Kritik als konterrevolutionär ein und setzte Armee, Geheimdienst und Miliz ein, um die Bewegung niederzuschlagen. Rund 2000 Studenten wurden verhaftet, die Anführer der Revolte zu Gefängnisstrafen bis zu acht Jahren verurteilt.  Weiterlesen…

Rebellen der Meere

Defoes Piratenrepublik: eine notwendige Utopie

Libertalia

Europa an der Schwelle vom 17. zum 18. Jahrhundert war weder ein Ort der Freiheit noch der Gerechtigkeit. Es war die Zeit der sich herausbildenden Ordnung des Beutekapitalismus’. Die neue Epoche war geprägt von Kriegen, Unterdrückung und Ausbeutung, Revolten gegen die neue Herrschaft wurden in Blut ertränkt. Für viele bot sich nur noch das offene Meer als Ausweg und Fluchtpunkt an. Es war aber mehr als das: eine Projektionsfläche herrschaftsfreier, humanistischer Utopien. Als Sozialrebellen lehnten sich die Piraten gegen die herrschenden Zustände auf, in ihren Satzungen verankerten sie u. a. direkte Demokratie und Gemeineigentum. Weiterlesen

FC Unirea pe calea succesului

Clubul de fotbal jimbolian promovează în liga a V-a

Din vara anului 2013, la Jimbolia există din nou un club de fotbal marca »Unirea«. Noua asociație sportivă însă nu se raportează la clubul cu același nume, care s-a născut după cel de-Al Doilea Război Mondial din fuziunea Societății Sportive Jimbolia (Zs.S.E., fondat în 1909) cu Hertha, ci se definește ca proiect nou, deschis tuturor fotbaliștilor jimbolieni. Cu motoul »Un vis, un început, Unirea Jimbolia« FC Unirea a jucat un prim sezon de succes și ocupă primul loc în clasamentul seriei I din liga a VI-a Timiș – în fața formațiilor Voința Șandra și Unirea Tomnatic. Weiterlesen