Beginn einer neuen Ära

Der Umsturz vom 23. August 1944 in Rumänien

König Mihai I. und Staatsführer Ion Antonescu

Am 23. August 1944 stürzte der rumänische König Mihai I. die faschistische Militärdiktatur Ion Antonescus, Rumänien vollzog ein renversement des alliances, es scherte aus dem Bündnis mit Hitlerdeutschland aus und schloss sich den Alliierten an. Der Frontwechsel hat den Fortgang des Zweiten Weltkriegs entscheidend beeinflusst und ihn um mindestens ein halbes Jahr verkürzt. Die Folgen für Rumänien waren einschneidend, die mutige Entscheidung des Königs im Verbund mit dem Parteienbündnis des Nationaldemokratischen Blocks hat aber das Land vor der totalen Katastrophe, die mit einer bedingungslosen Kapitulation einhergegangen wäre, bewahrt. Der historische Akt vom 23. August 1944 ließ zudem die rumänische Demokratie für kurze Zeit wieder aufleben. Und es begann der Aufstieg der kommunistischen Partei zur Macht, die sie bis Dezember 1989 als »führende politische Kraft der gesamten Gesellschaft« innehatte.  Weiterlesen…

Schottlands europäische Perspektive

Nach dem Brexit wirbt Nicola Sturgeon als Regierungschefin mit einem erneuten Unabhängigkeitsreferendum Schottlands. Doch es gibt noch eine andere Lösung.

Theresa May erntet, was ihr Vorgänger im Amt des britischen Premierministers, David Cameron, gesät hat. Es war nicht die schottische Regionalregierung, die beim Unabhängigkeitsreferendum von 2014 aus eigenem Antrieb die Sezession durchsetzen wollte. Der damalige First Minister of Scotland, Alex Salmond, hatte ein Drei-Optionen-Modell vorgeschlagen, dass neben der vollständigen Unabhängigkeit oder der Beibehaltung der bisherigen begrenzten Selbstverwaltung Schottlands als Bestandteil Großbritanniens als dritte Möglichkeit eine erhebliche Ausweitung der Autonomie innerhalb des britischen Königreichs vorsah. Letztere, devolution max genannte Option, war das favorisierte Szenario der regierenden SNP (Scottish National Party). Es war Cameron, der eine Alles-oder-Nichts-Fragestellung (»Should Scotland be an independent country?«) erzwang und Salmond dadurch auf einen strikten Unabhängigkeitskurs festlegte. Folglich kam es zu der hohen Zustimmungsrate von 45 Prozent für die Unabhängigkeit.

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Das kommende Europa

Der neue Regionalismus und die Sehnsucht nach einem alternativen europäischen Modell

Demonstration für die Unabhängigkeit Kataloniens in Barcelona

1964, als der erste Präsident der Europäischen Kommission, Walter Hallstein, als Ziel des europäischen Einigungsprojektes »die Überwindung der Nationen und die Organisation eines nachnationalen Europas«[1] und »am Ende eine Verfassung Europas als Netzwerk freier Regionen«[2] formulierte, stieß dieses Konzept noch auf eine relativ geringe Resonanz. Doch inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Die alte, geordnete und stabile Welt, wie sie bis zum Ende des Kalten Krieges Bestand hatte, existiert nicht mehr. Das Fundament des heute noch vorherrschenden politischen Systems – ein Modell des 19. Jahrhunderts zur Organisation von Nationalstaaten – beginnt zu bröckeln. Nach der Auflösung der Sowjetunion, Jugoslawiens und der Tschechoslowakei in den 1990er-Jahren sind jetzt auch in westeuropäischen Staaten Sezessionsbestrebungen auf dem Vormarsch. Die Regionalisten sehen die Abspaltung allerdings nicht als Selbstzweck, sondern lediglich als ultima ratio in ihrem Bestreben nach mehr Selbstbestimmung.

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Rebellen der Meere

Defoes Piratenrepublik: eine notwendige Utopie

Libertalia

Europa an der Schwelle vom 17. zum 18. Jahrhundert war weder ein Ort der Freiheit noch der Gerechtigkeit. Es war die Zeit der sich herausbildenden Ordnung des Beutekapitalismus’. Die neue Epoche war geprägt von Kriegen, Unterdrückung und Ausbeutung, Revolten gegen die neue Herrschaft wurden in Blut ertränkt. Für viele bot sich nur noch das offene Meer als Ausweg und Fluchtpunkt an. Es war aber mehr als das: eine Projektionsfläche herrschaftsfreier, humanistischer Utopien. Als Sozialrebellen lehnten sich die Piraten gegen die herrschenden Zustände auf, in ihren Satzungen verankerten sie u. a. direkte Demokratie und Gemeineigentum. Weiterlesen

Nadia Comăneci und die perfekte 10

Roman über das rumänische Turnwunder

Comaneci BuchOlympische Spiele, Montreal 1976. Gerade hat Nadia ihre Stufenbarrenkür beendet.

»Was die Kleine gerade vorgeführt hat, wirft jede Abfolge über den Haufen, Zahlen, Wörter, Bilder. Das hier liegt jenseits des Begreiflichen. Was da soeben passiert ist, kann man überhaupt nicht werten. Um die Schwerkraft schert sie sich einen feuchten Kehricht, ihr zarter Körper schafft sich Raum in der Luft und schmiegt sich hinein. […] Die elektronische Anzeigetafel zeigt COMANECI NADIA, ROMANIA, dann die 73, ihre Startnummer, und da, wo eigentlich ihre Wertung stehen sollte: nichts. Alle warten. Totenbleich laufen die sowjetischen Turnerinnen in dem Bereich, der für die Trainer und die fertigen Wettkampfteilnehmerinnen reserviert ist, auf und ab. Sie wissen es. Weiterlesen

FC Unirea pe calea succesului

Clubul de fotbal jimbolian promovează în liga a V-a

Din vara anului 2013, la Jimbolia există din nou un club de fotbal marca »Unirea«. Noua asociație sportivă însă nu se raportează la clubul cu același nume, care s-a născut după cel de-Al Doilea Război Mondial din fuziunea Societății Sportive Jimbolia (Zs.S.E., fondat în 1909) cu Hertha, ci se definește ca proiect nou, deschis tuturor fotbaliștilor jimbolieni. Cu motoul »Un vis, un început, Unirea Jimbolia« FC Unirea a jucat un prim sezon de succes și ocupă primul loc în clasamentul seriei I din liga a VI-a Timiș – în fața formațiilor Voința Șandra și Unirea Tomnatic. Weiterlesen